clean & green: Landwirtschaft in der Wüste

clean&green Fortschritt

Michael Wielage, Geschäftsführer der Pro Terra Maroc, berichtet von den Fortschritten des neuartigen AgriFood-Konzeptes von clean & green, ihrer nachhaltigen multi-trophen Aquakultur:

Auf 150 Hektar Wüstenfläche an der Küste des Atlantiks in der Nähe der Stadt Dakhla betreiben wir unsere regenerative Landwirtschaft. Neben der Aufzucht von Buntbarschen und der Mikroalgenzucht bauen wir unterschiedliche Halophyten an.Michael Wielage

Warum Halophyten? Zu den Halophyten gehören salzliebende Pflanzen wie Salicornia und die Salzmelde. Salicornia bauen wir im großen Stil auf der Farm an. Die Pflanze ist in küstennahen Gebieten heimisch, so auch in Afrika. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen macht ihr ein salzhaltiger Boden nichts aus – sie bevorzugt sogar ein salzhaltiges Milieu. Ihre Widerstandsfähigkeit, ihre Vorliebe für Salzwasser und sandige Böden sowie ihr Nährstoffprofil machen sie für uns zur optimalen Nutzpflanze.

 

„Knackige Delikatesse als Fischfutter“

Salicornia ist in vielen Ländern, unter anderem in Frankreich, eine beliebte Delikatesse. Auch in Deutschland findet man sie immer häufiger im Feinkostladen oder in gut sortierten Supermärkten an der Fischtheke. Das Gemüse wird oft als Meeresspargel bezeichnet, da es knackig und leicht salzig schmeckt. In der Pfanne gedünstet, passt es somit perfekt zu unseren Buntbarschfilets. Aber nicht nur wir Menschen stehen auf die grünen Stängel, auch unsere Buntbarsche lassen sich das Gemüse schmecken. Als Teil unseres selbsthergestellten Fischfutters rundet es die Ernährung unserer Fische ab.

 

„Die Entstehung unserer Salicornia-Felder“

Begonnen hat der Anbau mit einigen Testfeldern. Die Setzlinge wurden eigens aus Saatgut herangezogen und später auf den Teststreifen eingesetzt. Die ersten Tage nach dem Auspflanzen waren trügerisch. Die Pflänzchen wurden braun und wirkten abgestorben. Doch dies täuschte, schon nach wenigen Tagen bildeten sich neue hellgrüne Triebe. Die Bedingungen an unserem Standort sind für die Pflanze ideal. Es stehen ausreichend Sonnenstunden zur Verfügung und das Wasser liegt in dem sandigen Boden so dicht an der Oberfläche, dass die Pflanzen sich leicht mit der benötigten Feuchtigkeit versorgen können. In der Natur können Salicornia-Pflanzen zu hohen Sträuchern heranwachsen. So groß lassen wir unsere Zuchtpflanzen nicht werden. Für uns sind vor allem die jungen Triebe interessant. Diese sind saftig und haben weniger Fasern als ältere bereits verholzte Teile der Pflanze. Bei der Ernte konzentrieren wir uns also auf den frischen Wuchs der Pflanzen.

In diesem Frühjahr haben wir nach einer erfolgreichen Testphase unsere Salicornia-Felder erweitert. Diese befinden sich zusammen mit unseren natürlich belassenen Artemia-Zuchtteichen auf der unteren Ebene unserer Farm, direkt vor der Küste. In ein paar Monaten, wenn die neuen Jungpflanzen gewachsen sind, fahren wir die erste Ernte ein.

Die Ausmaße unserer Farm sind schwer begreiflich zu machen. 150 Hektar sind eine abstrakte Zahl. Deshalb möchte ich die Leser:innen dazu einladen, sich das Video von unseren frisch angelegten Salicornia-Feldern anzuschauen. Natürlich ist dies nur ein kleiner Teil der Farm, aber der/die Zuschauer:in bekommt einen ersten Eindruck von den Dimensionen und auch unseren Fortschritten in der Landwirtschaft.

Durch den Beitrag der zahlreichen Impact Investor:innen auf CONDA haben wir große Fortschritte gemacht. Mein Team und ich freuen uns über jede:n neue:n Unterstützer:in, der/die sich gemeinsam mit uns für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion einsetzt. Gemeinsam bewirken wir Veränderung!

 

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