Die wahren Kosten nachhaltiger Lebensmittel
Die wahren Kosten nachhaltiger Lebensmittel werden in der Gesellschaft zurzeit heiß diskutiert, besonders nach der Aktion des Markendiscounters Penny, der für sechs Tage einen Umweltausgleich für eine Anzahl seiner Produkte erhoben hat. Die Aktion sollte auf die Kluft zwischen den Herstellungskosten und den Endverbraucherpreisen hinweisen. Denn laut dem Markendiscounter hat die Produktion von Lebensmitteln soziale und ökologische Auswirkungen, die sich oftmals nicht im Kaufpreis widerspiegeln. Diese wahren Kosten wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald und der Technischen Hochschule Nürnberg ermittelt. Alle Mehreinnahmen aus der Aktion spendet Penny an ein nachhaltiges Projekt.
clean & green und Pro Terra Maroc begrüßen die dadurch entstandene Diskussion. Nachhaltige Ernährung zu fördern und sie damit für jedermann zugänglich und vor allem erschwinglich zu machen, ist für die Sicherung der Welternährung sowie den Erhalt unseres blauen Planeten unerlässlich. Diese Vision treibt clean & green und Pro Terra Maroc jeden Tag aus Überzeugung an. Sie setzten sich in ihrem Projekt für die SDG-Ziele (Sustainable Development Goals) ein und prüfen immer wieder selbstkritisch, welche sozialen und ökologischen Auswirkungen ihr nachhaltiger Lebensmittelanbau hat.
Messen wir sie nun an den vier Faktoren, die die Universität Greifswald und die Technische Hochschule Nürnberg als Grundlage für den wahren Preis nachhaltiger Lebensmittel nutzt:
Klima
Bei diesem Punkt geht es um klimaschädliche Emissionen, die durch die Herstellung des Lebensmittels entstehen. Der auf Nachhaltigkeit sensibilisierte Einkäufer wird bereits wissen, dass bei der Herstellung von vielen Fleischsorten, u.a. Rindfleisch, Schweinefleisch und Geflügel, große Mengen an CO2 ausgestoßen werden. Selbst in der Butter- und Milchproduktion werden jährlich hohe Mengen an Methangas freigesetzt. Die Gase sind Klimatreiber und erschweren uns die Erreichung der für 2050 gesetzten Klimaziele.
Pro Terra ist nicht nur CO2-neutral, sondern trägt auch aktiv dazu bei, CO2-Emissionen einzusparen. Ihre effiziente Produktionsweise und innovative Technologien ermöglichen es ihnen, ihren CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Tatsächlich binden sie durch ihre nachhaltige Lebensmittelherstellung in der Mikroalgenzucht so viel CO2, dass selbst der Transport ihrer Waren per Schiff nach Europa zu einer Gesamteinsparung von 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr führt. Diese beeindruckende Zahl zeigt ihr Engagement für den Klimaschutz.
Wasser
Bei diesem Faktor wird bewertet, inwiefern sich die Produktion eines landwirtschaftlichen Betriebs negativ auf anliegende Gewässer oder das Grundwasser auswirkt. Hierbei liegt der Fokus besonders auf Stickstoffen aus Düngemitteln oder auf den Auswirkungen von Pestiziden, die ins Wasser gelangen. Pro Terra Maroc sieht von dem Einsatz von prophylaktischen Antibiotika, Pestiziden und Hormonen ab.
Ihre Felder werden mit dem natürlichen Nutzwasser aus ihrer Algen- und Fischzucht gedüngt. Dabei achten sie darauf, dass die Abgabe von Stickstoff durch die Fische im Einklang mit dem Stickstoffbedarf der Pflanzen steht. So wird der Bedarf der Algen und Salikornia natürlich gedeckt.
Boden
Die wachsende Nutzung von Landflächen zum Ackerbau und den immer größer werdenden Mangel an verfügbarem Boden, hat auch clean & green erkannt. Die Landwirtschaft nutzt heute bereits fast die Hälfte der bewachsenen Fläche auf der Welt. Bei gleichbleibenden Trends in der Nutzung von Farmland seit 2010 fehlt im Jahr 2050 voraussichtlich bis zu 593 Millionen Hektar Agrarfläche. Dies entspricht in etwa zwei Mal der Fläche von Indien – eine schwindelerregende Zahl. Um den weltweiten Proteinbedarf zu decken, müssen Wälder und andere Habitate (u.a. marine Lebensräume) zerstört und in Agrarflächen umgewandelt werden.
Pro Terra Maroc hat deshalb ihren Anbau in die Wüste verlegt. Die Sahara ist die größte Trockenwüste auf der Erde und dehnt sich weiterhin aus. Ein Teil dieses Wachstums ist dem Klimawandel zuzuschreiben. Die großen Brachflächen in Küstennähe sind für sie interessant. Hier finden sie optimale Bedingungen für ihre nachhaltige Polykulturfarm und das ohne Lebensräume zu zerstören. Im Gegenteil, sie renaturieren die Wüste und bringen mit ihrer Farm wieder Leben und Artenvielfalt in die einstige Dürre.
Gesundheit
Bei diesem Faktor geht es um die negativen Auswirkungen von Stoffen wie Ammoniak, das vornehmlich bei der Tierhaltung entsteht und andere giftige Substanzen wie Pestizide.
Wie bereits erwähnt, lehnt Pro Terra Maroc die Nutzung von Pestiziden ab. Der durch ihre Fische entstehende Ammoniak wird von den Bakterien in ihren Teichen in Nitrit und dann in Nitrat umgewandelt. Dies verwenden ihre Mikroalgen und ihre Salicornia-Pflanzen im Gegenzug zum Wachstum.
Nachhaltigkeit lohnt sich mit Pro Terra Maroc
Am Beispiel von Pro Terra zeigt sich, dass gutes Essen nicht teuer sein muss. Ihre Fischfilets werden sich mit weniger nachhaltigen Produkten preislich messen können. Ihr durchdachtes Konzept sowie ihre Kontrolle über die größten Kostentreiber wie Futtermittel und die Aufzucht von Fingerlingen, macht den Endverbraucherpreis zum wahren Preis und das inklusive Umweltausgleich.
Beteiligen Sie sich an der nachhaltigen Aquakulturfarm Pro Terra Maroc und werden Sie Teil der Bewegung für mehr Lebensmittel aus nachhaltiger Herstellung!
Quellen:
https://www.penny.de/aktionen/wahrekosten
https://www.scinexx.de/news/geowissen/die-sahara-waechst/
World Resources Report, Dezember 2018