LCT: Interview mit dem Erfinder des „iPhone in Beton“ Alexander Haider

Alexander Haider, CSE/CEO des Crowdinvesting-Projektes LCT

Letzte Woche ergab sich für mich die Gelegenheit, Alexander Haider – CEO des Unternehmens LCT GesmbH– in ihrem Firmenhauptsitz in Wünschendorf, im steirischen Bezirk Weiz, näher kennen zu lernen. Ich konnte ihm viele spannende Details entlocken, unter anderem auch, wieso er als Erfinder des „iPhone in Beton“ gilt.

Auf der Projekt-Übersichtsseite gibt es zwar schon einige Informationen über die vier Gründer, doch ich wollte tiefer bohren. Es war mir möglich, mehr über die Vorgeschichte des Unternehmens herausfinden, wo sie sich in den nächsten 5 Jahren sehen und wieso der europäische Markt als schwierig in dieser Branche gilt.

Alexander Haider, CSE/CEO des Crowdinvesting-Projektes LCT

Wie alles begann.

Robert Hofer, einer der Gründungsmitglieder, kam 2005 zu der „Lightstone“-Idee, als er auf das Patent gestoßen ist. Dieses kam, wie es der Zufall wollte, im Zuge des Konkurses einer vorarlbergischen Erfinderschmiede zum Vorschein.

Die vier Gründer, Dieter Christandl (CEO), Alexander Haider (CEO), Josef Christandl (Mitgründer) und Rober Hofer (Mitgründer) kennen sich, sehr klischeehaft, vom Golfplatz. Seit Jahren praktizieren sie diesen Sport zusammen und erlebten miteinander Höhen und Tiefen. Denn wo, wenn nicht am Golfplatz, erlebt man die wahren Seiten des Gegenübers am besten.

Schnell kamen sie zu dem Entschluss, dass sie nur gemeinsam das Projekt starten können. Da alle aus einer ähnlichen Berufs-Branche kommen, konnten sie ihr Know-How vereinigen und erkannten, welche Möglichkeiten hinter der Idee wirklich steckten.

So ging es weiter.

Das erste Patent der LCT GesmbH war jenes für die durchsichtige Fassade. Dieses Produkt genießt unter anderem eine irrsinnig starke Nachfrage, dank der vielen Geschäftsreisen von Alexander Haider. Für die Weiterentwicklung der Fassade erhielt das Quartett 2010 den „Red Dot Design Award“. Dieser gilt als bedeutendste Industrie Design Auszeichnung Europas. Von diesem Punkt an wurde intensiv weiterentwickelt um das Grundpatent durch weitere Maßnahmen zu schützen.

Schon in den 70er Jahren entwickelte der ungarische Architekt Áron Losonczi einen transluzenten Beton namens „LiTraCon“. Das Problem dieses Produktes war eindeutig: Der Beton war sehr aufwendig zu produzieren, sehr bruchanfällig und hatte hohe Produktionskosten, die sich im Verkaufspreis/m2 wiederspiegelten.

„Unsere Produktion sieht wie folgt aus“, erklärt Haider „Ein vorgefertigtes Polycarbonatgitter wird verkehrt in eine Form gelegt und der Beton einfach eingegossen.“ „So einfach es sich anhört, aber das ist das Patent“, fügt der Gründer hinzu. Der Gründer musste schmunzeln, als er mir verrät, dass er einmal im Zuge der Produktionserklärung als Erfinder des „iPhone in Beton“ genannt wurde. Alexander Haider schildert:„Viele Personen denken sich bei genauerer Betrachtung eines Smartphones, wieso man nicht selbst auf diese Idee gekommen ist. Ein Bildschirm mit 2 Tasten. Ähnlich simpel ist unser Produkt aufgebaut.“

Das Patent deckt unter anderem auch, dass in keinen anderen Stoff der von selbst aushärtet, Licht eingearbeitet werden darf. Derzeit gibt es 10 Hauptpatente und insgesamt 63 Patente, die das Unikat in jeder Hinsicht schützen. Alexander Haider bestätigt: „Bevor man in den Markt eingetreten ist, wurde alles abgedeckt.“

Europa als schwieriger Markt.

Der europäische Raum traut sich laut Haider an keine Innovationen heran. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, wie etwa die skandinavischen Länder. In Arabien ist es anders. Dort besteht das Problem, dass aufgrund der Hitze kaum herkömmlich asphaltiert werden kann. Die meisten Straßen sind gepflastert. Deshalb benötigen Staaten der südlichen Hemisphäre (z.B. Arabien, Australien) eine Lösung. Der Markt hat sich demnach von alleine ergeben.

Die LCT-Vision.

In den nächsten 5 Jahren will das Team in den gesamten Hoch- und Tiefbau Technologien mit ihren Applikationen Marktführer sein. Dazu wird viel Personal benötigt. Vor allem gut ausgebildete Techniker, weshalb der Wirtschaftsstandort Österreich entscheidend ist. Mittlerweile sind viele große Unternehmen auf die LCT GesmbH aufmerksam geworden. Diese wollen Teile an der Firma sowie den damit hergehenden Zugang zu Arabien und das Produkt an sich. Der LCT-CEO meint: „Wir sehen, dass wir als österreichisches Unternehmen Weltmarktführer in dieser Branche werden können.“


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