Woher kommt Crowdfunding eigentlich?
Die Wurzeln von Crowdfunding liegen bereits weit vor der Einführung des Internets.
So gilt die Freiheitsstatue in New York als das weltweit erste Crowdfunding-Projekt. Aufgrund des Börsenkrachs von 1873 war die wirtschaftliche Lage in den USA angespannt, die Finanzierung der Statue schien gefährdet. Dies nahm der Herausgeber Joseph Pulitzer (Stifter des Pulitzer-Preises) zum Anlass, um in
seiner Zeitung The New York World die New Yorker Bürger zum Spenden aufzurufen. Innerhalb von fünf Monaten konnte das fehlende Geld (101.091 Dollar von mehr als 120.000 Spendern) eingesammelt und die Statue aufgebaut werden.
Dieses Beispiel weist zwei fundamentale Charakteristika des Crowdfundings auf:
Erstens: Eine große Masse von Menschen leistete einen persönlichen finanziellen Beitrag, damit ein Projekt realisiert werden konnte. Viele Kleinstbeträge ermöglichten ein großes Vorhaben.
Zweitens: ein Dankeschön und Wertschätzung für die Crowd: Pulitzer erwähnte jeden Spender namentlich in seiner Zeitung.
Zu einer wirklich bedeutenden Finanzierungsform wurde Crowdfunding erst mit dem Internet. Die Pioniere waren Musiker: die Rockgruppe „Marillion“. 1997 starteten Fans der Band eine Kampagne im Internet, um eine US-Tour ihrer Idole zu finanzieren.
Mehr als 60.000 Dollar konnten damals eingesammelt werden, welche die Tour ermöglichten. Anfang des 21. Jahrhunderts nahmen Künstler Crowdfunding her, um damit der Raubkopie entgegenzusteuern. Die Idee war, die Produktion eines neuen Albums bereits auszufinanzieren, bevor es auf den Markt kommt – und so zum Opfer von Raubkopierern wird.